Es gibt Momente, in denen ein junger Spieler plötzlich alle Blicke auf sich zieht – so wie Alexander Røssing-Lelesiit bei der U19-EM. Sein Talent elektrisiert nicht nur Nationaltrainer, sondern jetzt auch die HSV-Fans.
Der 18-Jährige wechselte von Nittedal nach Hamburg – eine Karriere im Zeitraffer. Mit zwei Toren in sechs Länderspielen bewies er: Hier steht ein Einsatz-Künstler, der mehr kann als nur Hoffnung wecken.
„Ich kann es kaum erwarten, selbst hier aufzulaufen“, verrät der Flügelstürmer. Und der HSV? Setzt auf ihn als Zukunftsinvestment – trotz nur 158 Bundesliga-Minuten. Nach der EM-Show folgt jetzt der nächste Schritt: das Volksparkstadion.
Ein Tor gegen England katapultierte ihn ins Rampenlicht. Die U19-EM war der Beweis: Dieses Talent kann mehr als nur Hoffnung wecken. Sein Treffer in der 56. Minute gegen die englische U19 veränderte die Dynamik der Gruppenphase – ein Moment, der bleibt.
Mit nur 45 Minuten gegen die Niederlande zeigte er, was in ihm steckt. Seine positionelle Flexibilität war entscheidend: Mal Linksaußen, mal Rechtsaußen – immer eine Gefahr. Die Leistungsdaten sprechen für sich: 6 Einsätze, 2 Tore, dazu konstante Dribblings.
Von der Norwegen U17 zur U19: Seine Entwicklung ist steil. 2024 debütierte er mit einem Doppelpack gegen Dänemarks U18 – ein Segen (Tore), aber auch ein Fluch (3:5-Niederlage). Heute ist er Stammspieler: 6 Scorerpunkte in 11 Profieinsätzen für Lillestrøm SK unterstreichen seine Klasse.
Für den Flügelstürmer beginnt jetzt die eigentliche Herausforderung: der Durchbruch im Profifußball. Beim HSV ist er noch kein Stammspieler, aber ein Projekt mit Perspektive. Die EM hat gezeigt, was in ihm steckt – doch wie nutzt der Club sein Potenzial?
Bisher kam er nur auf 9 Minuten in der 2. Bundesliga – zwei Kurzauftritte gegen Kaiserslautern und Fürth. Die Leistungsdaten in der Regionalliga sind da schon beeindruckender: 149 Minuten, 1 Tor in zwei Starts. Warum der Fokus auf der vierten Liga?
Der Vertrag läuft bis 2027 – ein klares Signal. Claus Costa, Sportdirektor beim HSV, betont: “Wir geben ihm die nötige Zeit.” Doch was steckt dahinter?
Torsten Lieberknecht arbeitet konkret an seiner Defensivarbeit. Der Plan: Erst stabile Regionalliga-Leistungen, dann der Sprung. Und die Vertrag-Details? Optionen und Ausstiegsklauseln sind bewusst flexibel gehalten – für beide Seiten.
Wer ihn auf dem Platz sieht, versteht schnell: Hier spielt kein gewöhnlicher Flügelspieler. Seine Stärken sind so vielfältig wie sein Einsatz auf verschiedenen Positionen – ein Talent, das durch Dynamik und Kreativität besticht.
Mit 35,2 km/h Spitzentempo ist er einer der schnellsten im Kader – nur Robert Glatzel liegt knapp vor ihm. Doch Geschwindigkeit allein reicht nicht. Seine 4,7 erfolgreichen Dribblings pro Spiel (Regionalliga 24/25) zeigen: Er nutzt sein Tempo klug.
„Immer wieder mutig das Dribbling suchend – aber mit Tiefgang“, analysiert Claus Costa. Dass er dabei pro Match drei Bälle verliert? Kein Makel, sondern Zeichen seines Risikobewusstseins.
Links oder rechts – egal. Seine Zweikampfquote spricht Bände: 71% auf Linksaußen, 63% rechts (Eliteserien 2024). Gegen St. Pauli II bewies er das im Einsatz als Rechtsaußen (67. Minute).
Trotz Defensiv-Baustelle (1,3 gefoulte Gegner/Spiel) eröffnet er taktische Optionen. Als „False Wingback“ könnte er sogar neue Systeme ermöglichen. Ein positioneller Mehrwert, den der HSV noch nicht voll ausschöpft.
Die EM war erst der Anfang – jetzt kommt die Bewährungsprobe. 2024/25 wird ein Jahr der kleinen Schritte: mehr Spielzeit in der 2. Liga, weniger Fehler in der Defensive. Internationale Erfahrung gibt ihm Reife, aber kein Startrecht.
Ich sehe ihn als Projekt – kein fertiger Profi. 30% mehr Einsatzminuten sind machbar, wenn er taktisch wächst. Ein Verleih wie bei Mambimbi? Wäre kontraproduktiv für seine Entwicklung.
Sein mutiges Dribbling wird HSV-Fans begeistern – vorausgesetzt, man gesteht ihm Fehler zu. Die EM hat gezeigt, was in ihm steckt. Jetzt muss er es im Volksparkstadion beweisen.