Ein 2:0-Sieg, der keine Fragen offenließ: Die Londoner zeigten gegen den LAFC, warum sie zu den Top-Teams der Welt gehören. Routiniert, effizient – und mit einer Prise Humor, dank Olivier Girouds Trikot-Panne.
Was mich überrascht hat? Dass es nicht höher ausging! Die Chancenausbeute war zwar mager, doch die Überlegenheit unbestreitbar. Ein typischer Auftritt für Chelsea in dieser Saison: kontrolliert, aber nicht immer spektakulär.
Ironischerweise blieb ausgerechnet Girouds kurzer Gedächtnisverlust („Wo ist mein Trikot?“) als Kuriosum hängen. Dabei hätte die WM-Ambition des Klubs im Fokus stehen müssen. Der Weg ist das Ziel – doch hier zählt nur der Titel.
Einziger Wermutstropfen? Die leeren Ränge. Selbst bei solcher Dominanz scheint die Begeisterung Grenzen zu haben. Oder liegt es einfach an der Zeitverschiebung?
Ein Linksschuss, ein Jubel – Pedro Neto machte den Unterschied. In Los Angeles zeigte das Team, warum es als Titelfavorit gilt. Um 15 Uhr Ortszeit bei 28°C begann die einseitige Partie.
In der 34. Minute war es soweit: Neto nahm Jacksons Pass an, dribbelte an Hollingshead vorbei – der wirkte wie gelähmt – und schraubte den Ball ins kurze Eck. „So muss moderner Flügelspieler-Fußball aussehen“, dachte ich. Präzision und Tempo in einem Zug.
Die 79. Minute brachte die Entscheidung: Fernández verwandelte Delaps Flanke mit einer eleganten Oberschenkelannahme. Mal Flanke, mal Kurzpass – die Variabilität imponierte. Der LAFC hatte keine Antwort.
Statistik | Chelsea | LAFC |
---|---|---|
Tore | 2 | 0 |
Ballbesitz | 62% | 38% |
Schüsse (auf Tor) | 8 (5) | 3 (1) |
Kritikpunkt? Die Spielzeit. Um 15 Uhr spielt man hier Golf – nicht Spitzenfußball. Doch der Sieg war verdient. Gegen Flamengo wird diese Torqualität entscheidend sein. Mehr zur Entwicklung des Teams.
Manchmal schreibt der Fußball die skurrilsten Geschichten – und Olivier Giroud war diesmal der Hauptdarsteller. Zwischen souveränen Leistungen von Neto und Fernández sorgte der Franzose für eine ungewollte Comedy-Einlage.
Fünf Minuten Verspätung wegen eines fehlenden Trikots? Nur Giroud kann das. Als er eingewechselt werden sollte, fehlte plötzlich sein Dress – „Hatte er es in Los Angeles liegen lassen?“ Ich fragte mich: Wollte er seinen Waschbrettbauch zeigen oder einfach die Spannung erhöhen?
Ironischerweise brachte seine Einwechslung dem LAFC kurzzeitig Hoffnung. In der 51. und 54. Minute nutzten sie die Verwirrung für zwei gefährliche Konter. Doch am Ende blieb es bei Anekdotenstoff.
Während Giroud Kopfschütteln erntete, bewiesen Pedro Neto und Enzo Fernández, warum sie die wahren Stars waren. Netos Linksschuss in der 34. Minute war eine Lehrstunde in Präzision. „Der Portugiese ist der heimliche Leader dieser Offensive“, dachte ich.
Fernández unterstrich seine Klasse mit einer 93% Passquote und dem Siegtor. Cherundolo, der LAFC-Trainer, wirkte hilflos – wie ein Torwart beim Elfmeter. Die Londoner zeigten: Hier regiert die Effizienz.
Leere Stuhlreihen statt jubelnder Fans – die Szenerie in Los Angeles wirkte befremdlich. Während auf dem Platz Hochklassfußball geboten wurde, blieb die erwartete Festivalatmosphäre aus. „Das ist kein WM-Feeling, sondern Geisterspiel mit Werbebanden“, dachte ich beim Blick in die Ränge.
Die Zahlen sind ernüchternd: Gerade mal 31% Auslastung bei einem Spiel dieser Klasse. Für 45€ Eintritt pro Ticket bekamen die Fans statistisch gesehen jedes Tor für 22,50€ präsentiert – selbst für MLS-Verhältnisse eine dreiste Rechnung.
Zum Vergleich: PSG gegen Atletico lockte 80.000 Zuschauer an. Hier wirkte die Stimmung wie beim Probetraining. Die Zeitverschiebung mag eine Rolle spielen – aber um 15 Uhr Ortszeit hätten mehr Fans kommen können.
„Eine eigenartige Situation“, kommentierte Maresca diplomatisch die Geisterstimmung. In Wahrheit war es ein Armutszeugnis für die Veranstalter. Die FIFA vermarktet das Turnier als Weltspektakel – doch auf den Rängen fehlte die Resonanz.
Meine Prognose: Gegen Flamengo wird sich das ändern. Die Brasilianer bringen allein mehr Stimmung mit als die gesamte Los Angeles-Kulisse. Vielleicht liegt es ja wirklich an der Uhrzeit – oder einfach am fehlenden Lokalkolorit.
Am Ende blieb alles beim Alten – ein klarer Sieg, aber wenig Euphorie. Die Londoner erledigten ihre Pflicht, ohne zu glänzen. „Effizienz statt Spektakel“, dachte ich. Gegen Flamengo wird’s härter: Da zählt jedes Detail.
Zwei Tore, null Gegentreffer – die Bilanz stimmt. Doch die leere 1,4-Milliarden-Arena wirft Fragen auf. „Für 22.137 Fans hätte’s auch der Bolzplatz getan“. Die Stimmung? Fehlanzeige.
Persönliches Highlight: Girouds Trikot-Panne. Wenn er künftig sein Dress findet, wird’s noch souveräner. Der Platz an der Spitze ist das Ziel – und dieser Auftakt zeigt: Sie sind auf Kurs.