Fußball lebt von Tempo – doch was, wenn selbst der Torhüter schneller ist als ein Offensivspieler? Beim HSV sorgt diese Frage für Stirnrunzeln. Besonders, wenn man bedenkt, dass Bakery Jatta einst als Flügelstürmer mit explosivem Antritt gefeiert wurde.
Die aktuelle Saison zeigt ein anderes Bild: Verletzungen bremsen ihn aus. Ein Bänderriss in der Hinrunde, jetzt ein Syndesmoseriss – das sind keine Bagatellen. 12 Wochen Heilung sind das Minimum. Ich frage mich: Steckt mehr dahinter als Pech?
Ironie des Schicksals: Sein Ersatz, Miro Muheim, kam gegen Köln nur wegen Sahitis Verspätung in die Startelf. Dabei hatte Jatta früher den Ruf, unverwüstlich zu sein. Heute wirkt er wie ein Rennwagen mit Motorschaden.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nur 10 Einsätze, null Torbeteiligungen. Und während Torhüter Daniel Heuer Fernandes mit 32,3 km/h sprintet, liegt Jatta zwar knapp darüber – doch Neuzugang Rayan Philippe übertrifft ihn mit 36,39 km/h deutlich. Ein Weckruf für den HSV?
Mehr Details zu den Geschwindigkeitsvergleichen gibt es hier. Eines ist klar: Der Verein braucht dringend Zuverlässigkeit – sowohl körperlich als auch punktgenau auf dem Platz.
Die Diagnose “Syndesmosebandriss” beendete Jattas Saison frühzeitig – doch das war erst der Gipfel des Pechs. Ein Spieler, der früher mit Sprintduellen begeisterte, verbrachte mehr Zeit im Behandlungszimmer als auf dem Platz.
Das Sprunggelenk ist für Flügelspieler eine Schwachstelle. Bei abrupten Richtungswechseln wirken Kräfte von über 500 Newton. Jattas erster Riss im August war nur der Vorbote.
Im Januar folgte der Knockout: Ein Tackling, ein Schrei – das Syndesmoseband gerissen. Vier Monate Pause. Ich frage mich: Wurde die erste Verletzung zu leicht genommen?
Nur 23% der Spielminuten absolviert – ein Desaster. Trainer Baumgart strich ihn nach der ersten Verletzung, Polzin gab ihm eine Chance. Doch das Comeback gegen Köln endete nach 60 Minuten.
Die Folgen:
Verletzung | Datum | Ausfallzeit | Spielminuten danach |
---|---|---|---|
Bänderriss (Sprunggelenk) | August 2023 | 5 Wochen | 320 Min. |
Syndesmosebandriss | Januar 2024 | 4 Monate | 0 Min. |
Fazit: Eine Saison, die Fragen aufwirft. Kann ein Spieler nach zwei schweren Verletzungen wieder an alte Stärken anknüpfen? Der HSV muss sich das genau überlegen.
Trainer Polzin steht vor einem Puzzle: Sein Kader schrumpft täglich. Mit Bakery Jatta fällt ein weiterer Offensivspieler langfristig aus – doch er ist nicht der Einzige. Ich frage mich: Wann wird die Verletzungsserie zur Systemkrise?
Robert Glatzel, der Torjäger mit 78% Torbeteiligung, reißt sich die Sehne. Mindestens ein Monat Pause. Für den HSV ein Debakel – er ist der Dreh- und Angelpunkt im Sturm.
Noch härter trifft es Jonas Katterbach: Der zweite Kreuzbandriss in seiner Karriere. Ein Albtraum für den jungen Verteidiger. Dazu kommen:
Entscheidungen auf dem Platz werden zur Glückssache. Neben Jatta HSV fehlen jetzt vier Schlüsselspieler. Ist das Medical-Team überfordert?
“Wir konzentrieren uns auf das Hertha-Spiel. Aber natürlich beobachten wir den Markt.”
Nach außen Ruhe, hinter den Kulissen Hektik: Das Scouting wurde intensiviert. Interne Notlösungen wie Hadzikadunic als Rechtsaußen zeigen die Verzweiflung.
Anfang der Rückrunde könnte der HSV ohne Winterzugänge dastehen – ein Risiko, das der Verein nicht eingehen darf.
Das Transferfenster ist geöffnet, doch die Uhr tickt für den HSV unerbittlich. Mit nur noch wenigen Tagen bis zum 3. Februar wird jede Stunde entscheidend. Ich frage mich: Schafft es der Verein, die offensiven Lücken zu stopfen?
“Wir haben klare Vorstellungen, aber keine Hektik”, behauptet Trainer Steffen Polzin. Doch hinter den Kulissen herrscht Hochbetrieb. Drei bis vier Scouts besuchen aktuell jedes Zweitligaspiel – ein ungewöhnlich hoher Aufwand.
“Der Austausch mit unserem Scouting ist sehr intensiv. Wir prüfen jeden sinnvollen Kandidaten.”
Interessant: Bereits im Sommer lehnte der HSV ein Leihangebot von Bochum für Jatta HSV ab. Heute wirkt diese Entscheidung wie ein Fehler. Der Spieler fehlt langfristig – und ein Verleih wäre finanziell entlastend gewesen.
Drei Namen kursieren intern:
Das Problem: Der HSV muss mit einem 2. Liga-Budget arbeiten. 500.000 Euro Ablöse gelten bereits als Obergrenze. Gleichzeitig darf die Qualität nicht leiden – ein Balanceakt.
Der Anfang der Rückrunde zeigte die Dringlichkeit: Ohne echte Flügelalternativen wirkt das Spiel harmlos. Bleiben die Neuzugänge aus, könnte die ganze Saison im Abstiegskampf enden. Die Verantwortlichen wissen: Jetzt zählt jeder Tag.
Mit 27 steht der Offensivspieler am Scheideweg – wird das Sprunggelenk seine Karriere bremsen? Zwei schwere Verletzungen in einer Saison sind kein Zufall. Ich sehe wenig Raum für Experimente.
Sein Vertrag läuft bis 2025. Bakery Jatta zu verlängern, wäre ein Risiko. Privat könnte seine Frau Isatou den Ausschlag geben – doch der HSV braucht sportliche Lösungen.
Syndesmoseverletzungen verändern Spieler. Die Explosivität leidet, der Platz wirkt plötzlich größer. Ein Comeback auf altem Niveau? Unwahrscheinlich.
Mein Rat: Der Verein muss mutig investieren. Halbherzige Leihgeschäfte helfen nicht. Jetzt zählt jeder Punkt – und jeder Fehler könnte teuer werden.