Nur 23% aller Bundesliga-Verteidiger schaffen den Sprung vom Talent zum Führungsspieler. Jordan Torunarigha, mit 73 Erstliga-Einsätzen für Hertha BSC, will genau das beim HSV beweisen – und macht im Training schon jetzt Druck.
Der 27-Jährige, einst als „Heißsporn“ verschrien, präsentiert sich heute mit klarer Stimme: „Ich bin ein Leader geworden.“ Seine 1,91-Meter-Präsenz und die Reife aus Belgien sollen dem Team Stabilität verleihen.
Interessant: Sein Vorname, inspiriert von Basketball-Legende Michael Jordan, spiegelt seinen sportlichen Ehrgeiz. Jetzt geht’s um mehr – die Bundesliga-Rückkehr des HSV.
Der Wechsel zum HSV war für den Abwehrspieler mehr als ein Vereinstausch – es war eine strategische Entscheidung. Bereits vor dem Aufstiegs-Playoff gegen Ulm liefen die Gespräche im Hintergrund. „Als der Anruf von Polzin kam, musste ich nicht lange überlegen“, verrät er später.
Was viele nicht wissen: Freund Michael Kyeremeh machte täglich HSV-Werbung. Doch der Ausschlaggeber war das Projekt selbst. „Hier spürt man den Willen, zurück in die Bundesliga zu kommen“, so Torunarigha. Kritisch bleibt die Frage: Wäre der Transfer auch ohne Aufstieg zustande gekommen? Seine Antwort: „Jetzt kann ich das schlecht beantworten.“
Trainer Merlin Polzin agierte als Überzeuger, während Stefan Kuntz aus gemeinsamer U21-Zeit als Vertrauensanker fungierte. Polzins klare Vision und Kuntz‘ Erfahrung bildeten ein starkes Duo.
„Stefan kennt meine Stärken – das hat den Ausschlag gegeben.“
Verglichen mit seiner Saison in Gent sieht Torunarigha den HSV als Karrieresprungbrett. Die emotionale Komponente? Er fieberte selbst beim Aufstieg mit – ein identitätsstiftendes Moment.
Drei Jahre in Gent formten ihn: Vom Talent zum Schlüsselspieler. Bei KAA Gent absolvierte er über 100 Spiele – und lernte, „Verantwortung zu übernehmen“. Die Ablösesumme von 3 Mio. Euro 2022 unterstreicht seinen sportlichen Wert.
Trainer Vanhaezebroucks System bei Gent war entscheidend. Der Fokus auf Ballbesitz und defensive Disziplin transformierte ihn. Früher impulsiv, heute berechenbar – ein Vergleich zeigt den Fortschritt:
Statistik | Hertha BSC | KAA Gent |
---|---|---|
Passquote | 82% | 89% |
Zweikampfquote | 58% | 67% |
Gelbe Karten/Spiel | 0.3 | 0.1 |
Sein eigenes Fazit:
„In Belgien wurde ich zum Leader. Die Erfahrung dort prägt mich bis heute.“
Mit nur 27 Jahren ist er einer der wenigen HSV-Spieler mit Bundesliga-Praxis. Doch reicht das für die Kapitänsrolle? Seine Verantwortung zeigt sich schon im Training – laut Teammitgliedern korrigiert er präzise.
Kritiker fragen: Ist die internationale Erfahrung bei KAA Gent genug? Seine Antwort: „Führung entsteht nicht durch Titel, sondern durch Taten.“ Beim HSV will er genau das beweisen.
Die Kombination aus 1,91 m Größe und Sprintstärke macht ihn unberechenbar. Als Innenverteidiger setzt er nicht nur auf körperliche Präsenz, sondern auch auf Dynamik – ein seltener Mix in der 2. Liga.
Sein Linksfuß ist strategisch wertvoll. Gegner müssen ihr Pressing anpassen, da er den Ball präzise in die rechte Hälfte verlagert. Besonders effektiv: Seine Diagonalpässe zu Jean-Luc Dompe.
Mit 35 km/h Top-Speed ist er der schnellste Innenverteidiger des HSV seit Jahren. Perfekt für Konter – oder um Fehler zu korrigieren.
Der Zeitpunkt seines Wechsels war ideal. Die Abwehr braucht seine Erfahrung aus 73 Bundesligaspielen. Noch fehlen laute Kommandos, doch mit Handzeichen organisiert er bereits die Viererkette.
Sein Tempo hilft auch im Flügelspiel. 73% erfolgreiche Dribblings in Gent zeigen: Er kann den Ball auch unter Druck sicher führen.
„Der beste HSV-Transfer dieses Sommers – ablösefrei und sofort einsatzbereit.“
Kritiker monieren zwar seine Zurückhaltung. Doch zum richtigen Zeitpunkt wird er laut – davon bin ich überzeugt.
Mit klarer Mission startet der HSV in die Saison – und setzt dabei auf eine starke Defensive. Der neue Innenverteidiger soll Stabilität und Spielaufbau verbinden. Doch die Gretchenfrage bleibt: Reicht das für die Bundesliga?
Sein Duellverhalten gegen Top-Stürmer wie Kane wird entscheidend sein. Mit 35 km/h und Linksfuß ist er ein Joker – aber auch ein Spieler, der Verantwortung übernimmt. „Den Jüngeren Tipps geben“, das ist sein Ziel.
Erster echter Defensivleader seit Vuskovic? Ich sage: Ja. Sein Tempo und seine Erfahrung machen ihn zum Schlüsselspieler. Doch was denkt Ihr? Braucht das Team noch Verstärkung?
Mein Fazit: Bei dieser Mischung aus Dynamik und Reife hat der HSV einen Treffer gelandet. Die Bundesliga-Rückkehr könnte näher sein als gedacht.