Der Hamburger SV steht in der Saison 2024/2025 erneut vor der Chance, in die Bundesliga aufzusteigen. Nach Jahren des Scheiterns wirkt die Mannschaft stabiler und der Kader ausgewogener. Unter neuer Führung präsentiert sich der HSV taktisch klar und offensiv ausgerichtet.
Doch was macht den Spielstil der Rothosen 2025 eigentlich aus? Ist er wirklich bundesligatauglich oder nur eine Zweitliga-Lösung? Als langjähriger Beobachter des HSV frage ich mich, ob die aktuelle Mannschaft die richtige Mischung für den Aufstieg hat. Der Trainer gilt als Praktiker, der seine Mannschaft unter Rücksichtnahme auf ihre Stärken und Schwächen zusammenbaut.
Die Frage nach dem Spielstil ist nicht nur für den möglichen Aufstieg relevant, sondern auch für die langfristige Entwicklung des Traditionsvereins.
Merlin Polzin hat den HSV mit einer offensiven Philosophie auf den Weg gebracht, die nicht nur die individuellen Stärken der Spieler hervorhebt, sondern auch für attraktiven Fußball steht. Diese klare Ausrichtung könnte in den entscheidenden Phasen der Saison den Unterschied ausmachen.
Der Wechsel von Baumgart zu Polzin markierte einen signifikanten Wendepunkt in der Geschichte des HSV. Unter Polzin hat sich die Mannschaft taktisch neu orientiert. Durch eine Taktikanalyse wird deutlich, dass Polzin eine offensive Spielweise bevorzugt, die Flexibilität und situatives Handeln fordert.
Die taktische Grundordnung unter Merlin Polzin basiert auf einem flexiblen 4-2-3-1-System. Einige der wichtigsten Aspekte sind:
Der HSV Spielstil 2025 ist geprägt von einer offensiven Ausrichtung, die auf einem soliden System basiert. Diese Philosophie spiegelt sich in verschiedenen Aspekten des Spiels wider.
Ein wesentliches Element des HSV-Spiels ist die Dominanz im Ballbesitz. Durch eine hohe Passquote und eine ausgeklügelte Spielkontrolle schafft die Mannschaft die Voraussetzungen für offensive Spielzüge. Ballbesitz ist die Basis für die offensive Ausrichtung, da er es ermöglicht, den Gegner unter Druck zu setzen und eigene Spielchancen zu kreieren.
Eine weitere Stärke des HSV ist das Pressing und das Umschaltspiel. Durch schnelles Umschalten von Verteidigung auf Angriff kann der Gegner überrascht und unter Druck gesetzt werden. Wie in unserem Fussball-Nachschlagewerk erläutert, ist ein intelligentes Pressing entscheidend für den Erfolg. Der HSV setzt diese Strategie effektiv um.
Standardsituationen haben sich für den HSV zu einer wichtigen Waffe entwickelt. Durch intensive Arbeit auf dem Trainingsplatz hat die Mannschaft ihre Effektivität bei Eckbällen und Freistößen deutlich gesteigert. Besonders die Eckbälle von der rechten Seite haben sich als gefährlich erwiesen, mit einer Erfolgsquote, die über dem Ligadurchschnitt liegt. Die Variabilität bei Standards – vom direkten Abschluss bis hin zu einstudierten Spielzügen – macht den HSV zu einem gefährlichen Gegner.
Der Erfolg des HSV hängt stark von seinen Schlüsselspielern ab. In dieser Saison hat die Mannschaft einige Spieler, die durch ihre Leistungen und Fähigkeiten den Unterschied ausmachen können. Diese Spieler sind in verschiedenen Positionen tätig und tragen auf ihre Weise zum Erfolg der Mannschaft bei.
Das Sturmduo bestehend aus Selke und Glatzel ist ein wichtiger Bestandteil der Offensivstrategie des HSV. Beide Spieler bringen unterschiedliche Stärken mit, die sich ergänzen und die gegnerische Abwehr herausfordern. Selke ist bekannt für seine Fähigkeit, Tore zu erzielen und Chancen zu nutzen, während Glatzel durch seine physische Präsenz und seine Fähigkeit, den Ball zu halten, eine wichtige Rolle spielt.
Die Mittelfeldachse mit Meffert und Reis ist das Rückgrat der Mannschaft. Beide Spieler sind für ihre Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, das Spiel zu kontrollieren, bekannt. Meffert ist ein defensiver Mittelfeldspieler, der durch seine Übersicht und seine Fähigkeit, das Spiel zu lesen, überzeugt. Reis hingegen ist ein kreativer Spieler, der durch seine Dribblings und Pässe die Offensive unterstützt.
Zusammen bilden sie eine starke Achse, die sowohl defensiv als auch offensiv eine wichtige Rolle spielt.
In der Defensive sorgt Kapitän Sebastian Schonlau für Führung und Stabilität. Unterstützt wird er von Neuzugängen wie Silvan Hefti und Lucas Perrin, die internationale Erfahrung mitbringen und die Abwehr weiter festigen. Auf den Außenpositionen bringen Miro Muheim und William Mikelbrencis Dynamik und Tiefe ins Spiel.
Die entscheidende Frage bleibt, ob der aktuelle HSV-Spielstil konkurrenzfähig genug für die höchste deutsche Spielklasse ist. Nach der Analyse des HSV-Spielstils unter Merlin Polzin lässt sich sagen, dass die Mannschaft in dieser Saison bewiesen hat, flexibel auf unterschiedliche Gegner reagieren zu können – eine unverzichtbare Eigenschaft im Oberhaus des deutschen Fußballs.
Der Verein hat in den letzten Jahren einen Kader aufgebaut, der teils durchaus bundesligatauglich erscheint, wenngleich an einigen Positionen noch Verstärkungen nötig wären. Die letzten Spieltage werden zeigen, ob die Mannschaft auch unter Druck ihren Spielstil durchsetzen kann.
Ein Vergleich mit anderen Klubs, die in den letzten Jahren aufgestiegen sind, zeigt, dass der HSV spielerisch gut dasteht. Die größte Herausforderung liegt in der Intensität und dem Tempo der Bundesliga. Für weitere Informationen zum Spielaufbau des HSV empfehle ich einen Blick auf unseren Artikel zum Spielaufbau von hinten.
Unabhängig vom Ausgang dieser Saison hat der HSV unter Merlin Polzin eine fußballerische Identität entwickelt, auf der der Verein in den kommenden Jahren aufbauen kann. Der erreichte Platz in der Tabelle wird das ultimative Urteil über den aktuellen Spielstil fällen.