Wenn ich an die einzigartige Geschichte des Hamburger SV denke, kommt mir sofort der Begriff “Dino” in den Sinn – ein Spitzname, der die Beständigkeit dieses Traditionsvereins perfekt einfängt.
Der Hamburger SV verkörpert wie kaum ein anderer Verein die Beständigkeit im deutschen Fußball. Bis 2018 spielte der Verein unglaubliche 54 Jahre und 261 Tage ununterbrochen in der 1. Liga. Die berühmte Bundesliga-Uhr im Volksparkstadion war jahrelang das Symbol für die Unabsteigbarkeit – bis die Realität den Verein einholte.
In diesem Artikel werde ich Euch durch die Geschichte des Hamburger SV führen und erklären, warum der Verein trotz des Abstiegs immer noch eine besondere Stellung im deutschen Fußball einnimmt. Mehr über die Fußball-Ausrüstung und ihre Bedeutung für Vereine wie den Hamburger SV könnt Ihr in unserem weiteren Verlauf lesen.
Die Geschichte des HSV ist komplex und reicht weiter zurück, als viele denken. Obwohl der Verein in seiner heutigen Form erst seit 1919 existiert, gehen seine Wurzeln bis ins Jahr 1887 zurück.
Am 29. September 1887 wurde einer der drei Stammvereine, der Sport-Club Germania von 1887, gegründet. Dieser Tag gilt als offizielles Gründungsdatum des HSV. Die Fusion zum Hamburger Sport-Verein erfolgte am 2. Juni 1919, als der Hamburger Fußball Club, der FC Falke von 1906 und der SC Germania zum Hamburger Sport-Verein von 1888 (HFC-Germania-Falke) zusammengeschlossen wurden. Kurze Zeit später wurde der Zusatz entfernt, und der Verein hieß fortan Hamburger Sport-Verein. Der HSV hat seine Geschichte somit nicht nur in seiner heutigen Form, sondern auch in seinen Vorgängervereinen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen.
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Die Farben Blau-Schwarz-Weiß wurden von den Vorgängervereinen übernommen. Die Spielbekleidung war jedoch von Beginn an rot-weiß, eine Hommage an die Stadtfarben Hamburgs. Der HSV lief von Anfang an mit roten Hosen auf und verdiente sich so den Spitznamen “Rothosen.” Die Raute, ein Symbol der Handelsschifffahrt, war von Beginn an das Vereinssymbol. Diese bewusste Anlehnung an die maritime Geschichte Hamburgs unterstreicht die tiefe Verbindung des Vereins zur Stadt. Am 24. August 1919 bestritt der HSV sein erstes Spiel in der charakteristischen Kombination aus weißem Trikot und roter Hose, ein 5:1-Sieg gegen Werder Bremen.
Die lange Geschichte des HSV ist geprägt von Höhen und Tiefen, die den Verein zu dem gemacht haben, was er heute ist: ein Traditionsverein mit unverwechselbarer Identität. Für weitere Informationen zur Geschichte des Fußballs in Deutschland besuchen Sie Fussball-Nachschlagewerk.
54 Jahre und 261 Tage lang war der HSV ein fester Bestandteil der Bundesliga. Diese beeindruckende Serie machte den Hamburger SV zum letzten verbliebenen Gründungsmitglied im deutschen Oberhaus – ein Rekord, der vermutlich für die Ewigkeit bestehen bleibt.
Der HSV startete 1963 als Gründungsmitglied der neuen Bundesliga und konnte bereits in seiner Premierensaison überzeugen. Die Rothosen landeten auf dem sechsten Platz, und Clublegende Uwe Seeler holte sich mit 30 Treffern den Titel des Torschützenkönigs. Bis zur Saison 2018/2019 spielten die Hamburger insgesamt 55 Jahre in der Ersten Bundesliga. Der Verein verdiente sich durch seine Ausdauer und sein Durchhaltevermögen den Spitznamen “Dino.” Das Maskottchen Dino Hermann, das seit 2003 den HSV repräsentiert, wurde bewusst als Dinosaurier gestaltet – eine liebevolle Anspielung auf den Status des Vereins als dienstältestes Bundesliga-Mitglied.
Ich erinnere mich noch gut an die berühmte Bundesliga-Uhr in der Nordwest-Ecke des Volksparkstadions, die unerbittlich die Zeit des HSV in der ersten Liga zählte – bis zum bitteren Ende 2018. Die letzten Jahre in der Bundesliga waren geprägt von dramatischen Rettungen, besonders die Relegationsspiele 2014 und 2015 gegen den KSC bleiben vielen Fans in Erinnerung. Mit dem Abstieg 2018 endete nicht nur die Ära des HSV in der Bundesliga, sondern auch ein Stück deutscher Fußballgeschichte – der letzte Dino war gefallen.
Jahr | Ereignis | Platzierung |
---|---|---|
1963 | Gründungsmitglied der Bundesliga | 6. Platz |
2014/15 | Relegation gegen KSC | – |
2018 | Abstieg aus der Bundesliga | 17. Platz |
Nach Jahren der Zugehörigkeit zur Bundesliga ist der HSV nun auf dem Weg zum Zweitliga-Dino. Der Klub hat seit dem Abstieg 2018 fünfmal in Folge den Aufstieg verpasst, unter anderem mit Trainern wie Hannes Wolf, Dieter Hecking, Daniel Thioune und Tim Walter.
Die Geschichte des HSV in der 2. Liga ist geprägt von Enttäuschungen. Dreimal wurde der Klub Vierter, zweimal scheiterte er in der Relegation – 2022 gegen Hertha BSC und 2023 gegen den VfB Stuttgart. Besonders bitter waren die gescheiterten Relegationsspiele, bei denen der Traum vom Wiederaufstieg jeweils auf der Zielgeraden platzte.
In der ewigen Bundesliga-Tabelle ist der HSV mittlerweile auf Rang sechs abgerutscht. In der ewigen Tabelle der 2. Liga hingegen hat sich der Verein auf Platz 59 “hochgearbeitet”. Die größten Konkurrenten im Aufstiegskampf sind der FC St. Pauli und Holstein Kiel.
Verein | Punkte | Spiele |
---|---|---|
HSV | 318 | 183 |
Rot-Weiß Ahlen | 323 | 200 |
Chemnitzer FC | 316 | 180 |
Der HSV kämpft um den Aufstieg, doch die Konkurrenz ist stark. Die aktuelle Saison könnte die sechste in Folge sein, in der
Der HSV, einst Bundesliga-Dino, steht heute vor der Herausforderung, seine Tradition in der 2. Liga fortzuführen. Trotz des Abstiegs und der verpassten Wiederaufstiege bleibt der Hamburger SV ein Kultverein mit enormer Strahlkraft.
Mit über 100.000 Mitgliedern und mehr als 7.000 aktiven Sportlerinnen und Sportlern in über 30 Abteilungen spricht der HSV für sich selbst. Die Raute auf der Brust, die roten Hosen und natürlich Dino Hermann sind zu Symbolen geworden, die auch in der 2. Bundesliga ihre Bedeutung nicht verloren haben.
Ich sehe den HSV nach wie vor als einen der traditionsreichsten Vereine Deutschlands, dessen Identität weit über die aktuelle sportliche Situation hinausgeht. Der Spitzname “Dino” hat eine neue, fast ironische Bedeutung bekommen – vom Bundesliga-Dino zum potenziellen Zweitliga-Dino ist es ein Weg, den sich die Fans sicher anders vorgestellt haben.
Für mich bleibt der HSV ein Verein der Extreme: Jahrzehntelange Beständigkeit in der Bundesliga gefolgt von einer Serie verpasster Aufstiegschancen – kaum ein anderer Club polarisiert so sehr. Die Frage, die sich viele stellen: Kann der HSV jemals wieder an alte Erfolge anknüpfen oder muss man sich mit der neuen Realität in der 2. Liga arrangieren?
Ihr werdet mir zustimmen, dass der HSV trotz aller Rückschläge ein besonderer Verein bleibt – mit einer Geschichte, die auch durch den Abstieg nicht ausgelöscht werden kann. Die knapp 140 Jahre Historie des Vereins sind geprägt von Höhen und Tiefen – die aktuelle Phase ist nur ein Kapitel in einem langen Buch, das noch lange nicht zu Ende geschrieben ist.
Am Ende bleibt der HSV der HSV – mit all seinen Widersprüchen, seiner Tradition und seiner ungebrochenen Anziehungskraft für Fans in ganz Deutschland, insbesondere in Hamburger Herzen.